Dämmung von Heizungsrohren und Pufferspeicher

Dämmung der Heizungsanlage

Motivation

Die Dämmung der Heizungsanlage wird oft vernachlässigt:

  • In manchen Gebäuden sind die Heizungsrohre gar nicht gedämmt
  • In vielen Gebäuden sind die Rücklaufrohre nicht gedämmt
  • Oft sind Kurven und Abzweige nicht gedämmt
  • Dämmschalen werden nicht richtig verschlossen
  • Zwischen Dämmschalen existieren Abstände
  • Dämmschalen sind zu dünn oder aus minderwertigem Material
  • Armaturen im Heizungsraum sowie Wärmespeicher und ihre Anschlüsse sind oft überhaupt nicht gedämmt

Dabei sind hier große Einsparpotentiale vorhanden, da Heizungsrohre und Warmwasserrohre für Trinkwasser sehr warm sind, und durch ihre Metalloberfläche sehr viel Energie abstrahlen, wenn sie nicht gedämmt sind.

Aufwand und Einsparung

Für dieses Dämmvorhaben wird kein Energieberater gebraucht. Die Materialkosten können im Bereich einiger hundert Euro liegen.

Eine preisliche Motivation für diese Maßnahme gibt es auf vielen Seiten im Netz – z.B. auf https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0403/040303.php – die Preise dort kann man ignorieren, aber die geschätzte Einsparung von ca. 50 Kubikmetern Erdgas pro Jahr und Meter Warmasserrohr bedeutet z.B. bei einem Haus mit 10 Metern Warmwasserrohren im Keller:

  • ca. 500 Kubikmeter Erdgas (das entspricht ca. 5000 kWh Heizwert)
  • ca. 1000 EUR Heizkosten

Oder, um die Auswirkungen aus Sicht des Klimaschutzes in Relation zu setzen:

Aus 150 Kubikmetern Erdgas können ca. 750 kWh Strom erzeugt werden, das entspricht der Energiemenge, die von einem Balkonkraftwerk mit 750 Wp in einem Jahr erzielt wird.

Alleine die Dämmung von drei Metern Heizungsrohr spart ca. 150 Kubikmeter Erdgas oder 150 Liter Erdöl im Jahr, und vermeidet damit so viel Treibhausgase wie ein Balkonkraftwerk aus zwei großen Panels!

Wie stark soll die Dämmung sein?

Es gibt sicher von Haus zu Haus große Unterschiede beim Einsparpotential – abhängig davon, wie lang die Rohre sind, wie hoch die Wassertemperatur in den Rohren ist, und wie sich die Wärme im Keller verteilt – wenn die Heizung Raumluft verbrennt, zieht im Winter eiskalte Luft an den Heizungsrohren entlang, und grade in dem Fall wird eine Dämmung viel einsparen. Auch eine nachträgliche Verstärkung der Dämmung wird hierbei viel einsparen. Die Dämmschalen im Baumarkt bieten oft nur einen Zentimeter Dämmstärke. Da der Temperaturunterschied insbesondere zwischen Vorlauf- bzw. Brauchwasser Rohren und der Raumluft sehr hoch sein kann, bietet es sich an, die Dämmung mehrschichtig aufzubauen: Dämmschalen aus Kunststoff mit zu den Rohren passendem Durchmesser, diese mit aluminiumkaschierter Steinwolle umwickeln. Die Steinwolle lässt sich sehr gut mit langen Kabelbindern zusammenhalten.

Ein einzelner Kabelbinder wird oft zu kurz sein, um die Steinwolledämmung zu umfassen. In diesem Falle kann man zwei Kabelbinder zusammenstecken, und eine Dämmung von bis zu 60cm Umfang umfassen.

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Nachträglich gedämmte Heizungsrohre. Mit im Bild ist ein Solarthermiespeicher. Der Spanngurt wurde eingesetzt, um eine Dämm-Matte (hier nicht im Bild) am Speicher zu befestigen, so lange bis der Kleber ausgehärtet ist.

Beschreibung der abgebildeten Dämm-Maßnahme

Eine konkrete Maßnahme wurde hier beschrieben – inklusive Listen für Material und Werkzeug.

Anleitung bei OBI

Eine kürzere, allerdings auch weit weniger ambitionierte, Anleitung gibt es bei OBI:

https://www.obi.de/magazin/bauen/wand/heizungsrohre-isolieren

Dort wird lediglich die Dämmung mit den in fast jedem Baumarkt zu findenden Dämmschalen beschrieben. Diese sind oft so dünn, dass durch sie noch viel Wärme verloren geht. Die Kunststoff-Dämmschalen eignen sich aber sehr gut als innere Isolation – wenn man um diese herum noch z.B. 5cm alukaschierte Steinwolle wickelt und mit Kabelbindern dort befestigt, wird eine gute Dämmwirkung erzielt.